Frühkastration bei männlichen Kaninchen
Frühkastrationen führen wir nicht durch. Es gibt keine gesicherten Untersuchungen, inwieweit der durch die Kastration entstehende Mangel an Hormonen das Wachstum bestimmter Systeme behindert. Ein Beispiel wäre die Harnröhre. Da Kaninchen zur Bildung von Harnsteinen neigen, könnte eine zu enge Harnröhre noch mehr als sonst eine Verstopfung derselben bewirken.
Frühkastraten benehmen sich auch weniger geschlechtsspezifisch als später kastrierte Rammler. Dies würde bewirken, dass sie sich mit Spätkastraten und intakten Weibchen nicht verstehen. Diese können dann deswegen auf den Frühkastraten aggressiv reagieren.
Das Narkoserisiko ist bei so jungen Kaninchen auch höher, da die Operation etwas schwieriger ist und der Stoffwechsel und das Immunsystem noch nicht ausgereift sind. Sind die Hoden zu klein und nicht auffindbar, muss Ihr Kaninchen eventuell auch noch ein zweites Mal in Narkose.
Daher empfehlen wir eine Kastration, wenn Ihr Tier ausgewachsen und ausgereift ist. Die Hoden haben dann ihre normale Größe. Das ist im Alter von 6-12 Monaten der Fall. Wir wenden eine dreiteilige Narkose mit dem Narkosegerät an.